Coaching für Familienunternehmen

Viele Babyboomer – das sind Menschen, die zwischen 1946 und 1964 zur Welt kamen – scheiden derzeit aus dem aktiven Berufsleben. Unternehmensgründer tun dies, aus verschiedenen Motiven, oft viel später als der Durchschnitt der Angestellten. In den nächsten Jahren wird eine große Zahl von Familienunternehmen eine neue Unternehmensführung suchen und in neues Eigentum übergehen.

Wenn ich aus den bisherigen Übergabeprozessen, die ich als Berater begleiten durfte, die wichtigsten Empfehlungen formulieren sollte, dann sind das folgende:

Sprechen Sie mit Ihren Kindern so früh wie möglich über Ihr Familienunternehmen. Wenn Sie dabei keinen Druck aufbauen, werden Sie feststellen, dass Ihre Kinder sich sehr dafür interessieren, was Sie arbeiten und wo das Geld für die Familie herkommt.

Ermutigen Sie Ihre Kinder außerhalb des eigenen Unternehmens Berufserfahrungen zu sammeln, auch oder gerade wenn Sie sich für das eigene Unternehmen interessieren.

Versuchen Sie, in Bezug auf die Übergabe des von Ihnen aufgebauten Unternehmens, stets in mehreren Varianten zu denken, und besprechen Sie diese in Ihrer Familie.

Wenn die Unternehmens-Nachfolge schon kurz bevorsteht oder eigentlich bereits überfällig ist, dann gibt es nur eine Methode: Versammeln Sie die erwachsenen Mitglieder Ihrer Familie und beginnen einen offenen Austausch zum Thema Betriebsübergabe. Nur serielle Einzelgespräche zu führen, erscheint oft einfacher, ist es aber letztlich nicht.

Es braucht für einen erfolgreichen Nachfolgeprozess Spezialisten wie Rechtsanwälte, Steuerberater und Notare. Anfang und Ende eines solchen Prozesses ist jedoch immer das offene Gespräch und der Austausch über die persönlichen Interessen innerhalb der Unternehmerfamilie.

Aus meiner langjährigen Erfahrung mit Nachfolgeprozessen, würde ich diesbezüglich nur dann von Erfolg sprechen, wenn in den Jahren nach der Übergabe nicht nur das Familienunternehmen prosperiert, sondern auch die Unternehmerfamilie intakt ist.