Am 5. Dezember erinnert uns der Krampustag an eine alte Tradition, die Autorität, Zucht und Strafe symbolisiert. Was hat das mit Führungskräfte Coaching, Executive Coaching oder Business Coaching zu tun?
Sehr viel! Denn in der modernen Arbeitswelt stehen wir vor der Herausforderung, alte Denkmuster hinter uns zu lassen. Führungsstile, die auf autoritärer Machtausübung oder Bevormundung basieren, sind schon länger nicht mehr zeitgemäß. Organisationen, die junge Talente gewinnen und binden wollen, müssen sich zu einer Führungskultur entwickeln, die Vertrauen, Empathie und Wertschätzung in den Mittelpunkt stellt.
Doch es geht nicht nur um die Organisationsebene. Die persönliche Entwicklung der Führungskräfte spielt eine entscheidende Rolle – und dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit den eigenen Schattenseiten. Persönlichkeitsentwicklung bedeutet, die hellen wie auch die dunklen Seiten der eigenen Macht zu erkennen und positiv zu nutzen.
Viele Jahrzehnte hat sich die Forschung auf Führung als positives Phänomen konzentriert. Es gibt tausende Artikel und Studien, die beschreiben was und wie Führung optimal funktionieren kann. Erst in den letzten Jahren gibt es vermehrte Anstrengungen die „dunklen Seiten“ von Führung zu beleuchten. Es gibt mehr und mehr Studien darüber, wie Führung nicht sein darf, wenn sie effizient sein möchte. Aus diesen wissenschaftlichen Arbeiten resultieren auch Tests wie der von mir im Führungskräfte Coaching verwendete TOP Dark Triad of Personality at Work.
Jede Führungskraft bringt neben ihren Stärken auch weniger sichtbare Anteile mit – die sogenannten Schattenseiten. Diese beeinflussen unser Verhalten, unsere Entscheidungen und die Beziehungen zu Mitarbeitenden. Anstatt diese Aspekte zu ignorieren oder zu verstecken, liegt die wahre Stärke darin, sie anzunehmen, zu verstehen und positiv zu integrieren.
Die „Dunkle Triade“ der Führung: Eine Chance zur Reflexion
Im beruflichen Kontext werden die Schattenseiten oft durch die „Dunkle Triade“ beschrieben: Narzissmus, Machiavellismus und subklinische Psychopathie. Diese Begriffe klingen zunächst bedrohlich, sind aber nicht zwangsläufig negativ. Sie können auch Hinweise darauf geben, wo das größte Potenzial für persönliche Entwicklung liegt.
1. Narzisstische Arbeitshaltung
Narzisstische Züge wie ein starkes Selbstbewusstsein und das Streben nach Anerkennung können eine Führungskraft charismatisch machen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass das Bedürfnis nach Bewunderung die Perspektiven anderer ausblendet.
Beantworten Sie sich folgende Fragen: Sind sie der Überzeugung sie verfügen über überragende Führungsfähigkeiten? Glauben Sie eine überragende Wirkung und Überzeugungskraft auf andere zu haben? Finden Sie Gefallen am Ausüben von Autorität über andere? Neigen Sie zu risikoreichen und herausfordernden Aufgaben?
2. Machiavellistische Arbeitshaltung
Strategisches Denken und Zielorientierung sind wertvolle Fähigkeiten. Doch wenn diese mit einer manipulativen Haltung einhergehen, leidet das Vertrauen im Team.
Beantworten Sie sich folgende Fragen: Lehnen Sie Einfühlung und Empathie im Arbeitskontext ab? Glauben Sie, dass Härte und Stärke für die Durchsetzung Ihrer Führungsziele notwendig ist? Sind Sie oft von vornherein skeptisch gegenüber den Vorhaben Ihrer Mitarbeitenden?
3. Psychopathische Arbeitshaltung
Eigenschaften wie Risikobereitschaft und emotionale Unabhängigkeit können Innovation fördern. Ohne bewusste Reflexion können sie jedoch als Rücksichtslosigkeit wahrgenommen werden.
Beantworten Sie sich folgende Fragen: Sind Sie in Ihrem Führungsverhalten oft unberechenbar, unvorhersagbar und unplanbar? Sind Sie oft emotional Ungehaltenheit in der Reaktion auf das Verhalten Ihrer Teammitglieder? Kennen Sie von sich eine gewisse Bereitschaft zu lügen, etwas zu verschweigen, um sich als Führungskraft durchzusetzen?
Die wahre Herausforderung besteht darin, diese Anteile nicht zu unterdrücken, sondern sie zu erkennen, sie zu verstehen und so zu gestalten, dass sie dem Team, der Organisation und der Welt in konstruktiver Weise nutzen. Es geht darum eine reifere Persönlichkeit mit einer hohen ethischen Haltung zu werden.
Die Auswirkungen unausgewogener Führung
Ohne eine bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Schattenseiten können sich um Umfeld einer Führungskraft destruktive Muster einschleichen. Dazu zählen:
– Geringe Motivation, viele Krankmeldungen und Fluktuation im Team.
– Vertrauensverlust und Konflikte.
– Stress und psychische Belastung bei Mitarbeitenden.
Das wichtigste Handlungsfeld einer Führungskraft ist die Selbstführung. Es genügt nicht, sich nur auf die „helle“ Seite der Führung zu konzentrieren. Persönlichkeitsentwicklung heißt, sich ganzheitlich mit sich selbst auseinanderzusetzen – mit Stärken, Schwächen und Schattenseiten.
Führungskräfte Coaching: Vom Schatten ins Licht
In meinem Coaching-Ansatz biete ich Führungskräften die Möglichkeit, ihre Persönlichkeit ganzheitlich zu reflektieren. Ziel ist es, ein tiefes Verständnis für die eigenen Muster zu entwickeln und diese bewusst in eine positive Richtung zu lenken.
1. Auseinandersetzung mit der Dunklen Triade
Mit dem Test TOP Dark Triad of Personality at Work analysieren wir, wie die Dimensionen Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie Ihre Führungsrolle beeinflussen. Dieses Wissen schafft die Grundlage für eine fundierte Selbstreflexion.
2. Integration von Schattenseiten
Anstatt die dunklen Seiten zu verdrängen, arbeiten wir daran, sie zu verstehen und gezielt einzusetzen. Zum Beispiel kann strategisches Denken, gepaart mit Empathie, die Teamdynamik stärken.
3. Entwicklung eines ganzheitlichen Führungsstils
Das Ziel ist eine Führungspersönlichkeit, die authentisch, reflektiert und integrativ handelt. Dabei werden sowohl die Potenziale der hellen als auch der dunklen Seiten genutzt.
Der Krampustag als Sinnbild für Selbstreflexion
Der Krampustag zeigt uns, dass in jedem von uns Licht und Schatten existieren. In der Führung liegt die wahre Stärke darin, beide Seiten bewusst wahrzunehmen und zu gestalten. Wer nur seine positiven Eigenschaften fördert und die schwierigen Aspekte ignoriert, verschenkt wertvolles Entwicklungspotenzial.
Fazit: Die Kraft der ganzheitlichen Führung
Führung ist mehr als nur das Erreichen von Zielen – sie ist eine bewusste Gestaltung von Beziehungen, Macht und Verantwortung. Sich den eigenen Schattenseiten zu stellen, erfordert Mut, aber es eröffnet auch die Möglichkeit, eine authentische, nachhaltige und inspirierende Führungskraft zu werden.
Sind Sie bereit, sich Ihrer dunklen Seite zu stellen und Ihre Führungskompetenzen auf ein neues Niveau zu heben?
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Guten Morgen Herr Waldl,
gibt es schon ein Konzept, wie man diesen Test der Hauptzielgruppe (autoritäre, narzisstische Führungskräfte) näher bringt?
Ich habe Ihren Test jedenfalls umgehend weiter empfohlen!
LG, B.K.