Gesundheit von CEOs: Der unsichtbare Druck an der Spitze

Chief Executive Officers, CEOs stehen an der Spitze ihrer Unternehmen – doch diese Position birgt immense Belastungen. Die Verantwortung für strategische Entscheidungen, die Unternehmensführung und der wirtschaftliche Erfolg liegt auf ihren Schultern. Trotz positiver Quartals- und Jahreszahlen kann der Druck von Seiten der Eigentümer zu noch besserer strategischer Positionierung und zusätzlicher Gewinnsteigerung sehr hoch sein. In einer Welt, die durch raschen Wandel, wirtschaftliche Unsicherheiten und eine „Always-on“-Mentalität geprägt ist, steht die Gesundheit von CEOs oft im Hintergrund. Dieser Beitrag behandelt die gesundheitlichen Herausforderungen, mit denen CEOs konfrontiert sind, und gibt Einblicke in Präventionsmaßnahmen und die Bedeutung von Selbstempathie.

Zwischen Macht und Belastung: Die psychische Gesundheit von CEOs im Fokus

Die Verantwortung, die CEOs tragen, ist einzigartig. Studien zeigen, dass die psychische Gesundheit dieser Manager:innen zunehmend belastet wird. Laut einer Untersuchung von Businessolver aus dem Jahr 2024 haben 55 % der CEOs im vergangenen Jahr psychische Gesundheitsprobleme erlebt – ein Anstieg von 24 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Gründe dafür sind unter anderem:

  • Einsamkeit in der Entscheidungsfindung: CEOs tragen oft die alleinige Verantwortung für weitreichende Entscheidungen. Der damit einhergehende Druck kann psychischen Stress verstärken.
  • Dauerhafte Verfügbarkeit: Viele Führungskräfte stehen rund um die Uhr unter Druck, erreichbar zu sein und Probleme schnell zu lösen.
  • Fehlende Work-Life-Balance: Arbeitstage von 12 Stunden oder mehr, Reisen und soziale Verpflichtungen führen dazu, dass Erholung und Privatleben vernachlässigt werden.


Business Coaching: Einladung zu einem vertraulichem Gespräch an der Spitze

Führungskräfte Coaching und Business Coaching, das gezielt auf die Herausforderungen von CEOs zugeschnitten ist, kann hier entscheidend sein. Es bietet Raum für Reflexion, unterstützt die Entwicklung von Resilienzstrategien, ermöglicht Führungskräften, sich selbst und ihre Belastungen besser zu verstehen und konstruktiv zu verändern.

Burnout und Selbstempathie: Warum die Gesundheit von CEOs über Unternehmenserfolg entscheidet

Burnout ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen bei Manager:innen und Führungskräften. Der Zustand emotionaler, mentaler und physischer Erschöpfung wird durch chronischen Stress am Arbeitsplatz verursacht. Die Symptome reichen von Energielosigkeit und Schlaflosigkeit bis hin zu Zynismus und stark verminderter Leistung.

Laut der Headspace Health Studie von 2022 berichteten 83 % der befragten CEOs, mindestens einen Arbeitstag aufgrund von Stress oder psychischen Problemen versäumt zu haben. In Deutschland führen Burnout-Erkrankungen zu jährlichen volkswirtschaftlichen Kosten von rund 14,6 Milliarden Euro.

Hier zeigt sich die Bedeutung von Selbstempathie. Selbstempathie bedeutet, sich selbst gegenüber genauso mitfühlend und verständnisvoll zu sein wie gegenüber anderen. Führungskräfte, die sich ihrer Grenzen bewusst sind und diese respektieren, können langfristig leistungsfähiger und gesünder bleiben. Professionelles Coaching kann ein wertvolles Instrument sein, um Personen dabei zu unterstützen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und achtsam mit sich umzugehen.

Die Zusammenarbeit im Vorstand, in der Geschäftsführung: Vom Einzelkämpfertum zum Management-Team

Ein zentraler Punkt, der Stress reduzieren und die Qualität der Führung an der Spitze eines Unternehmens verbessern kann, ist die Förderung von echter Teamarbeit im Management. Oft liegt der Fokus von Führungskräften darauf, ausschließlich für den eigenen Bereich verantwortlich zu sein. Doch eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe im Management-Team kann die Belastung Einzelner reduzieren und gleichzeitig die Qualität der Entscheidungen erhöhen.

Wenn CEOs nicht allein, sondern als Teil eines starken Management-Teams agieren, lassen sich Herausforderungen besser bewältigen. Durch die gemeinsame Verantwortung entsteht eine Kultur der Zusammenarbeit, in der Probleme schneller und nachhaltiger gelöst werden können. Teamarbeit auf der obersten Managementebene des Unternehmens ist hocheffizient, wirkt entlastend, und setzt auch ein wichtiges kulturelles Signal für das gesamte Unternehmen: Zusammenarbeit, gegenseitige Unterstützung und geteilte Verantwortung als gelebte Werte.

Indem das Management als Einheit agiert, wird außerdem das Vertrauen in die Führung gefördert, was sich positiv auf die Motivation und Bindung der Mitarbeitenden auswirkt. Vorstände und Aufsichtsratsvorsitzende, die mit meiner Begleitung als Business Coach eine solche Entwicklung an der Spitze umgesetzt haben, berichten mir von einer Vielzahl an positiven Ergebnissen.

Am Limit: Warum Selbstfürsorge für CEOs überlebenswichtig ist – Entlastung und Empowerment

Selbstverantwortung bleibt ein essenzieller Schritt zur Gesundheitsförderung und Delegation spielt dabei eine entscheidende Rolle. Verantwortlichkeiten abzugeben entlastet nicht nur die Führungskraft, sondern stärkt auch das Team. Aufgaben, die von Mitarbeitenden oder anderen Führungskräften übernommen werden können, schaffen Freiräume, die CEOs für strategische und kreative Arbeit nutzen können. Delegation erfordert allerdings Vertrauen in das Team und eine klare Kommunikation der Erwartungen.

CEO-Gesundheit im Wandel: Prävention, Empathie und die Kosten des Burnouts

Die gesundheitlichen Herausforderungen von CEOs wirken sich nicht nur auf die betroffenen Personen, sondern auch auf Unternehmen aus. Fehlzeiten, reduzierte Produktivität und Fehlentscheidungen führen zu finanziellen Verlusten. In Deutschland sind psychische Erkrankungen inzwischen die dritthäufigste Ursache für Krankschreibungen. Die Fehlzeiten durch Burnout und ähnliche Erkrankungen sind seit 2012 um 48 % gestiegen.

Präventive Maßnahmen sind deshalb von zentraler Bedeutung. Unternehmen, die in das Wohlbefinden ihrer Führungskräfte investieren, können nicht nur Krankheitskosten reduzieren, sondern auch die langfristige Leistungsfähigkeit sichern. Hierzu gehören:

  • Wellness-Programme: Angebote wie Fitnesskurse oder betriebliche Gesundheitsförderung.
  • Flexibilität: Modelle wie Homeoffice oder eine Vier-Tage-Woche können die Work-Life-Balance verbessern.
  • Mentale Gesundheitsressourcen: Zugang zu Therapeuten oder Coaches im Rahmen der Personalentwicklung des Unternehmens

Führung mit Balance: Gesundheit als Schlüssel zum Erfolg

Die Gesundheit von CEOs ist ein Thema, das nicht länger tabuisiert werden darf. Psychische Belastungen wie Burnout können gravierende Folgen für die Führungskräfte selbst, ihre Unternehmen und die gesamte Wirtschaft haben. Die Förderung von Selbstempathie, eine Kultur der Zusammenarbeit im Management und die Schaffung von Strukturen, die das Wohlbefinden unterstützen, sind entscheidend für eine zukunftsfähige Unternehmenskultur.

Ein gezieltes Business Coaching kann dabei helfen, sowohl individuelle Belastungen zu bewältigen als auch die Zusammenarbeit im Team zu fördern. Im nächsten Teil dieser Reihe werfen wir einen Blick auf die Gesundheit von Führungskräften und zeigen, wie Unternehmen auf verschiedenen Ebenen präventiv handeln können.

Die Fotos, die diesen Beitrag illustrieren, stammen aus meiner persönlichen Bergerfahrung der letzten Jahre in den Salzburger Bergen.

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