Gallup-Studie 2024: Ein Weckruf für Führungskräfte und Unternehmen

Die Gallup-Studie 2024 hat es wieder einmal verdeutlicht: Führung ist der Schlüsselfaktor, wenn es um Mitarbeiterzufriedenheit, Bindung und Produktivität geht. Doch die Realität zeigt, dass es hier viel Nachholbedarf gibt. Während 97 % der Führungskräfte glauben, gute Arbeit zu leisten, sind nur 22 % der Mitarbeitenden uneingeschränkt mit ihrer Führungskraft zufrieden. Diese Diskrepanz führt zu Herausforderungen, die Unternehmen teuer zu stehen kommen können – nicht nur finanziell, sondern auch in Bezug auf Mitarbeiterengagement, Fluktuation und Innovationskraft.

Der Zusammenhang zwischen Führungsstil und Mitarbeiterzufriedenheit

Die aktuelle Studie „State of the Global Workplace 2024“ wurde von Gallup, einem forschungsbasierten Beratungsunternehmen, durchgeführt. Gallup ist bekannt für seine umfassenden Analysen und Berichte zur Mitarbeiterzufriedenheit und Arbeitsplatzkultur weltweit. Die aktuelle Gallup-Studie wurde am 12. Juni 2024 veröffentlicht. Für diese Studie wurden 128.278 Beschäftigte in 145 Ländern, darunter 38 in Europa, zu Themen wie Arbeitsmarkt, emotionale Mitarbeiterbindung und Stress befragt. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass die Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten stark gesunken ist und das Stresslevel auf hohem Niveau bleibt.

Die Gallup-Studie betont die zentrale Rolle von Führungskräften für das Verhalten der Mitarbeitenden. Laut der Studie sind Führungskräfte zu 70% für das Engagement bzw. die Kündigungsbereitschaft Ihrer Mitarbeiter verantwortlich. Motivierte Mitarbeiter leisten bis zu 800% mehr als solche, die mit dem Gedanken eines Jobwechsels spielen.

Dies bedeutet, dass die Art und Weise, wie Führungskräfte ihre Teams leiten, maßgeblich die Motivation und Bindung der Mitarbeitenden beeinflusst. Zudem zeigt eine von Gallup durchgeführte Meta-Analyse, dass durch gute Führung Fehlzeiten um bis zu 78 % reduziert werden können. Dies unterstreicht, wie entscheidend effektive Führung für die Gesundheit und Produktivität der Belegschaft ist.

Die Studie hebt zudem hervor, dass positive Führung, die zu einer hohen emotionalen Bindung der Mitarbeitenden führt, einen unmittelbaren Einfluss darauf hat, wie Beschäftigte ihr Leben wahrnehmen und bewerten. Da Mitarbeitende einen Großteil ihrer täglichen Wachzeit mit Arbeit verbringen, ist die Qualität der Führung entscheidend für ihr Wohlbefinden. 

Die große Diskrepanz: Wie Führungskräfte sich selbst einschätzen und wie sie von ihren Mitarbeitenden wahrgenommen werden

Die Gallup-Studie 2024 macht klar: Führung ist weit mehr als die Umsetzung von Aufgaben und Zielen. Führung wirkt sich erheblich auf das Verhalten der geführten Personen aus und beeinflusst deren Motivation, Wohlbefinden, Gesundheit und Bereitschaft im Unternehmen zu bleiben. In alarmierender Weise zeigt die Studie (so wie viele andere Untersuchungen zu diesem Thema) die erhebliche Diskrepanz zwischen der Selbstwahrnehmung von Führungskräften und der Einschätzung ihrer Mitarbeitenden. 97 % der Führungskräfte sind der Ansicht, ihren Aufgaben als Exekutives gerecht zu werden, während nur 22 % der Mitarbeitenden uneingeschränkt mit deren Führungsleistung zufrieden sind.

Diese Diskrepanz deutet darauf hin, dass viele Führungskräfte ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen und die Wahrnehmung ihrer Mitarbeitenden unterschätzen. Solche Unterschiede führen zu Missverständnissen, Konflikten und einer verminderten Effektivität in der Führung. 

Unternehmen müssen heute viel Geld ausgeben, um neue Mitarbeitende zu finden. Für die meisten Unternehmen wäre es daher zielführend, die hier gezeigte Diskrepanz zu verringern und die bestehende Belegschaft zu motivieren und zu halten.

Was sind die genauen Ursachen dieser Diskrepanz und was können Sie tun?

Die Diskrepanz zwischen der Selbst- und Fremdwahrnehmung von Führungskräften ergibt sich häufig aus mehreren psychologischen und organisationalen Faktoren:

  1. Unzureichendes Feedback:
    Führungskräfte erhalten zu wenig ehrliches und konstruktives Feedback von ihren Mitarbeitenden, da diese Konflikte vermeiden oder negative Konsequenzen befürchten.
  2. Selbstüberschätzung:
    Menschen neigen dazu, ihre Fähigkeiten zu überschätzen, ein Effekt, der als „Dunning-Kruger-Effekt“ bekannt ist. Führungskräfte könnten daher ihre eigene Leistung positiver bewerten.
  3. Fehlende Perspektivenvielfalt:
    Führungskräfte erleben ihre Arbeit aus einer anderen Perspektive als ihre Mitarbeitenden und erkennen daher möglicherweise nicht, wie ihre Entscheidungen oder ihr Verhalten auf das Team wirken.
  4. Stress und Rollenüberlastung:
    Führungskräfte stehen oft unter erheblichem Druck und fokussieren sich auf operative Ziele, wodurch sie die Wahrnehmung und Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden vernachlässigen könnten.
  5. Unklare Erwartungen vom Unternehmen:
    Unterschiedliche Vorstellungen darüber, was „gute Führung“ bedeutet, können zu abweichenden Bewertungen führen.
  6. Fehlen eines zeitgemäßen Führungsstils:
    Führen kann heute nur mehr über Kontakt und Beziehung stattfinden. Führung braucht heute mehr soziale Kompetenz und moderne, agile Führungstools.

Entscheiden Sie sich für Maßnahmen zur Entwicklung einer höheren Führungskompetenz:

Die gute Nachricht: Führung ist keine statische Eigenschaft, sondern eine erlernbare Fähigkeit. Mit den richtigen Werkzeugen und der Bereitschaft zur Selbstreflexion können Sie Ihre Führungsqualitäten gezielt weiterentwickeln. Die Gallup-Studie sagt genau von welchen Faktoren erfolgreiche Führung abhängt.

  1. Selbstreflexion fördern:
    Führungskräfte sollten regelmäßig  Führungskräfte Coaching, Business Coaching, Executive Coaching in Anspruch nehmen, was Selbstwahrnehmung und emotionale Kompetenz fördert. Hier buchen.
  2. Feedback-Kultur etablieren:
    Eine offene und wertschätzende Feedback-Kultur ermöglicht es Mitarbeitenden, konstruktive Kritik zu äußern, ohne negative Folgen befürchten zu müssen. Hier buchen.
  3. Mentoring und Peer-Learning:
    Der Austausch mit anderen Führungskräften oder einem Mentor kann helfen, blinde Flecken zu identifizieren. Wir unterstützen Sie bei der Etablierung von Mentoring-Programmen und Peer-Learning-Groups für die Führungskräfte in Ihrem Unternehmen. Nutzen Sie das Tool „ONLINE GESPRÄCH VEREINBAREN“ für ein kostenloses Erstgespräch.
  4. Transparente Erwartungen:
    Unternehmen sollten klare Kriterien und Standards für Führung definieren und diese mit den Führungskräften und Teams kommunizieren. Wir unterstützen bei der Etablierung von Führungsstandards in Ihrem Unternehmen. Nutzen Sie das Tool „ONLINE GESPRÄCH VEREINBAREN“ für ein kostenloses Erstgespräch.
  5. Kommunikation zur Mitarbeitereinbindung:
    Führungskräfte können durch regelmäßige Daily Standups, One-on-Ones und Mitarbeitergespräche sicherstellen, dass sie die Erwartungen und Stimmungen im Team verstehen. Wir unterstützen bei der Etablierung von agilen Führungsstandards. Nutzen Sie das Tool „ONLINE GESPRÄCH VEREINBAREN“ für ein kostenloses Erstgespräch.
  6. Führungsstil entwickeln:
    Führungskräfte-Coaching hilft, individuelle Stärken und Schwächen zu erkennen und Führungsverhalten gezielt zu verbessern. Hier buchen.

Langfristige Vorteile

  • Reduktion der Diskrepanz verbessert das Vertrauen und die Bindung zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden.
  • Mitarbeitende fühlen sich besser verstanden und unterstützt, was ihr Engagement und ihre Leistung steigert.
  • Führungskräfte gewinnen eine realistischere Einschätzung ihrer Wirkung und können dadurch gezielter an sich arbeiten.
  • Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfordert eine kontinuierliche Investition in Entwicklung, Kommunikation und Organisation, zahlt sich jedoch durch eine effektivere Führung und eine produktivere Unternehmenskultur aus.

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