„Beratung für Familienunternehmen: Dynamiken verstehen – Lösungen gestalten“ Vortrag von Robert Waldl, SFU Wien, Juli 2025

Wie wir durch die Vielschichtigkeit von Unternehmerfamilien navigieren

Am 18. Juli 2025 spreche ich auf einem internationalen Kongress an der Sigmund Freud Privat Universität Wien über ein Thema, das mich seit fast zwei Jahrzehnten intensiv begleitet: die systemische Beratung von Unternehmerfamilien.
Im Zentrum meines Vortrags steht die Anwendung der Personzentrierten Systemtheorie in der Beratungspraxis – ein wirksamer Zugang, um mit Klient:innen durch die Komplexität von Familie, Unternehmen und Eigentümerschaft zu navigieren.

Familienunternehmer:innen: „Sind wir wirklich so kompliziert?“

„Sind wir wirklich so kompliziert?“ Diese Frage stellte mir vor fast 20 Jahren die Inhaberin eines mittelständischen Unternehmens, als sie gemeinsam mit ihrem Mann in meine Praxis kam. Beide suchten Unterstützung in einer festgefahrenen Nachfolgesituation – klassische Unternehmensberatung und Familientherapie hatten nicht geholfen. Meine Antwort lautete damals wie heute: „Nein, Sie sind nicht kompliziert – aber Ihre Situation ist komplex.“

Familienunternehmen als komplexe Systeme

Wer ein Familienunternehmen führt, lebt in einem dichten Spannungsfeld: persönliche Beziehungen, unternehmerische Verantwortung und Eigentumsverhältnisse wirken gleichzeitig – oft widersprüchlich – aufeinander ein.

Unternehmerfamilien sind keine gewöhnlichen Familien. Und Unternehmen in Familienhand sind keine gewöhnlichen Organisationen. Wo persönliche Beziehungen, wirtschaftliche Verantwortung und Eigentum aufeinandertreffen, entsteht ein dynamisches System – oft komplex, mitunter fragil, aber immer einzigartig. Wer hier wirksam begleiten will, muss systemisch denken.

Systemische Beratung für Familienunternehmen

Wer ein Familienunternehmen führt, lebt in einem dichten Spannungsfeld: persönliche Beziehungen, unternehmerische Verantwortung und Eigentumsverhältnisse wirken gleichzeitig – oft widersprüchlich – aufeinander ein.
Unternehmerfamilien sind keine gewöhnlichen Familien. Und Unternehmen in Familienhand sind keine gewöhnlichen Organisationen. Wo persönliche Beziehungen, wirtschaftliche Verantwortung und Eigentum aufeinandertreffen, entsteht ein dynamisches System – oft komplex, mitunter fragil, aber immer einzigartig. Wer hier als Berater und Coach für Familienunternehmen wirksam begleiten will, muss systemisch denken.

Unternehmensnachfolge mit der Personzentrierten Systemtheorie

Im Zentrum meines Beratungsansatzes steht die Personzentrierte Systemtheorie (PCST) nach Jürgen Kriz. Sie bietet Orientierung im komplexen Gefüge von Unternehmerfamilien, indem sie fünf zentrale Prozessebenen unterscheidet:

  1. Person – individuelle psychische Prozesse
  2. Familie – Beziehungsdynamiken innerhalb der Unternehmerfamilie
  3. Unternehmen – organisatorische und strukturelle Aspekte
  4. Eigentum – rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen
  5. Gesellschaft – kulturelle, soziale und wirtschaftliche Einflussfaktoren

Wenn wir die Eigendynamiken und Wechselwirkungen auf diesen fünf Ebenen erkennen, verstehen wir besser, wie Konflikte entstehen – und wie sie sich systemisch lösen lassen. Mein Vortrag an der SFU knüpft an frühere Kongresse in Prag, Salzburg, New York und Warschau an, bei denen ich diesen Ansatz vorgestellt habe.

Vertrauen in Familienunternehmen: Herausforderungen und Chancen

Die aktuelle Family Business Survey von PwC zeigt: Familienunternehmen gelten nach wie vor als zentrale Vertrauensanker in Wirtschaft und Gesellschaft. Doch der Vertrauensvorsprung bröckelt – insbesondere bei Mitarbeitenden und Kund:innen.
Nur 54 % der befragten Unternehmen glauben, dass Konsument:innen ihnen voll vertrauen. Bei den Mitarbeitenden sind es sogar nur 49 %.
In einer Zeit geprägt von Globalisierung, Digitalisierung und Fachkräftemangel ist klar: Vertrauen entsteht nicht mehr nur im Inneren der Familie, sondern muss bewusst nach außen kommuniziert werden.
Ein ganzheitlicher Beratungsansatz, der auch Unternehmenskultur, Führung und Kommunikation berücksichtigt, ist heute unerlässlich.

Nachfolge braucht mehr als eine klare Unternehmensstrategie

In Österreich stehen laut aktueller Nachfolgestrategie der Wirtschaftskammer bis zum Jahr 2029 rund 51.500 Unternehmen vor einer Übergabe. 692.000 Arbeitsplätze hängen direkt von diesen Übergaben ab – eine enorme wirtschaftliche und gesellschaftliche Dimension.

Während rechtliche, steuerliche und finanzielle Fragen bei der Nachfolge meist frühzeitig geklärt werden, geraten die menschlichen Faktoren häufig ins Hintertreffen. Emotionale Spannungen, unausgesprochene Erwartungen und Unsicherheiten in der Rollenverteilung bleiben oft unbearbeitet – vor allem innerhalb der Unternehmerfamilie.

Dabei zeigt die Praxis: Gerade in diesen emotional-kommunikativen Spannungsfeldern entscheidet sich, ob eine Übergabe gelingt oder in Konflikten und Stillstand mündet. Wer die Nachfolge nicht nur als formellen Eigentumswechsel, sondern als tiefgreifenden Transformationsprozess von Beziehungen, Verantwortung und Identität versteht, kann entscheidende Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen.

Lösungen für Generationen

Meine Erfahrung: Als Familientherapeut, Business Coach und Unternehmensberater für Familienunternehmen begleite ich Unternehmerfamilien seit fast 20 Jahren. Ich kenne die Vielschichtigkeit dieser Prozesse – und wie viel davon abhängt: für das Unternehmen, für die Familie und für jede einzelne Person.

Was es braucht?

✅ Klarheit
✅ Struktur
✅ und eine Haltung, die Entwicklung und Wertschätzung verbindet.
Gemeinsam gestalten wir Übergänge so, dass alle Beteiligten darin wachsen können.

Nehmen Sie Kontakt auf

📞 Unverbindlich anfragen – per Telefon oder E-Mail
🧭 Kostenloses Erstgespräch buchen – direkt über mein Online-Tool
🎯 Finden wir gemeinsam heraus, ob ich der richtige Begleiter für Ihr Anliegen bin.

Das Abstract zu meinem Fachvortrag finden Sie hier:
https://waldl.com/wp-content/uploads/2025/06/2025-WCP-Abstract.pages-de.pdf

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Nach oben scrollen